Wir sind unglaublich dankbar für unser Haus!

Gott hat es echt gut gemeint.
Als wir 2017 anfingen, das Haus des Segens zu planen, dachten wir eigentlich an ein Haus, wie es im Stadtbild sehr häufig zu finden ist – hoch, aber schmal – drei bis vier Etagen, jeweils 65-75 Quadratmeter.
Doch Gott hatte andere Pläne und hat das Haus des Segens wirklich einen Segen sein lassen. Es ist mindestens doppelt so groß, wie geplant und seit der Eröffnung im Januar 2018 gefüllt mit Leben.
Und immer wieder realisieren wir, dass wir eigentlich sogar noch mehr Platz gebrauchen könnten.

Warum schreiben wir das?


Nun, wir dachten, wir nehmen dich mal mit hinein in das ganz praktische Geschehen in unserem Haus. Denn in so einem großen Haus gibt es natürlich auch immer wieder etwas, was gemacht werden muss. Das Haus ist nämlich wirklich ein riesen Segen, aber auch eine permanente Baustelle.

Ob Risse in den Außenwänden, Kurzschlüsse in den Hauptsicherungskästen, Wasserschäden, Ratten, Termiten, oder einfach nur Pflanzen, die schon lange kein Wasser mehr gesehen haben – irgendwas ist immer.

Dabei gibt es, wie du schon in einem früheren Bericht lesen konntest, einige Sachen, die wir von Handwerken erledigen lassen müssen. Wir können nicht einfach über Nacht ein Sofa mauern oder mal schnell nebenbei Räume unterteilen. Auf der anderen Seite können wir aber eben auch nicht jede Kleinigkeit professionell machen lassen. Deshalb haben wir angefangen, bei vielen kleineren und auch größeren Baustellen rund ums Haus selbst Hand anzulegen.
So kann es vorkommen, dass die Cafémanagerin während des Mittagessens anruft, weil es im Café keinen Strom gibt. Und dann heißt es, das Problem zu finden und möglichst schnell zu beheben.
Allerdings ist das manchmal gar nicht so einfach, denn, wenn wir eines gelernt haben, dann, dass hier vieles anders funktioniert, als man es vielleicht erwartet hätte.

Aufgrund von Witterung und anderen äußeren Einflüssen gehen Sachen zum Beispiel deutlich schneller kaputt, als in Deutschland und müssen ausgetauscht oder gewartet werden.
In manch anderer Situation sieht man aber auch gerne mal die spontane asiatische Improvisationsgabe in der Umsetzung von Bauarbeiten:
Es kann durchaus vorkommen, dass Sicherungskästen falschherum angeschlossen werden, weil ein Kabel zu kurz ist – was ein Profi wahrscheinlich auf den ersten Blick sehen würde, uns als Laien aber eine stundenlange Fehlersuche beschert.
Oder es fließt Strom, obwohl alle Sicherungen draußen sind und das somit gar nicht gehen sollte.
Oder aber wir verlieren kubikmeterweise Wasser, obwohl eigentlich nirgendwo welches fließt oder austritt…
Diese Liste an immer wieder neu auftretenden paradoxen Baustellen, die bei uns in Südostasien auftreten, lässt sich fortführen.

Trotz allem sind wir natürlich, wie bereits gesagt, unfassbar dankbar für das Haus, das wir haben und das all unsere Vorstellungen überstiegen hat.
Und eines ist mit all den kleinen und großen Dingen, die immer wieder zu tun sind, auf jeden Fall sicher:

Langweilig wird uns nicht!